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Thema: Hätte der Alleinspieler gewinnen können? KW 48

01.12.2011 00:15

Team-Euroskat

Die Frage suggeriert ja schon die richtige Antwort. Natürlich kann der Alleinspieler dieses Spiel gewinnen. Wichtig ist dabei, er kann die Kartensitzung erkennen und sich so den Weg zum Sieg sehr genau zurechtlegen. Allerdings stimmte seine Kartenanalyse offenbar nicht.

Zu Beginn ist der Alleinspieler ein Spielball seiner Kontrahenten. So wie sie spielen, ist es vollkommen unerheblich, ob er im ersten Stich auf die Pik Dame mit dem König steigt oder mit der Lusche wegduckt. Der zweite Stich wurde sowieso gestochen. Dabei macht der stechende Spieler übrigens einen klassischen Fehler. Er sticht mit dem Karo Buben statt mit der 8. Der Grund ist vermutlich, dass er die zwei Augen sichern wollte. Für diese zwei Augen wirft er jedoch die Chance weg, den Alleinspieler mit dem Buben nochmal in MH zu setzen.

Muss dieser nach seiner Karte nämlich Trumpf von unten ziehen (so wie es in diesem Spiel ja tatsächlich war), kann der Karo Bube fast immer den Stich machen. Und den AS in MH zu setzen, ist ein Gut, das allemal in der Frühphase des Spiels, in der die Kartenverteilung noch nicht so klar ist, das Risiko, zwei Augen zu verlieren, rechtfertigt, ja sogar deutlich mehr als nur aufwiegt.

So aber musste sein Partner nach dem vierten Stich mit einer schwierigen Karte ausspielen. Er entscheidet sich für die Pik Lusche, auf die sein Passmann die Karo Lusche abwirft. Der AS entscheidet sich nun seinerseit, auch Karo abzuwerfen. Hätte er mit der Trumpf 9 gestochen und anschließend die Karo abgespielt, hätte er natürlich souverän gewonnen. Aber der Abwurf der Karo Dame ist sicher nicht als Fehler zu bezeichnen, da er zu diesem Zeitpunkt nicht genau wissen kann, wie die Karte steht.

Jetzt kommt der Einschub in Karo mit den beiden verbleibenden Luschen. Der AS entscheidet sich aus Angst vor dem Abstich nun, Trumpf zu spielen. Das hätte er aber besser nicht tun sollen, da er bei besserer Analyse des Stichverlaufs die Kartensitzung exakt hätte ermitteln können. Der vor ihm sitzende Spieler konnte keinen Trumpf mehr haben, sonst hätte er im Stich zuvor die Pik Lusche in der Hoffnung gestochen, vom AS die Pik 10 zu bekommen. Dass diese gedrückt war, ist für ihn ja nicht zu erkennen und sein einzelner Trumpf ist in diesem Fall ohnehin wertlos. Hätte er von Anfang an viele Trümpfe gehabt, was ja auch denkbar wäre, hätte er auf das Trumpfausspiel des AS in Stich vier sicher ein Trumpfbild gelegt.

Er sollte aber auch nicht den Karo König führen. Dann hätte er ihn nämlich zu dritt gehabt. Nachdem der AS im dritten Stich Kreuz stach, ist es durchaus wahrscheinlich, dass dieser König zu dritt einen Stich machen kann. Er hätte auf den Pik seines Partners in Stich 5 also mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit ein Kreuz Bild gelegt, statt den König zu dritt aufzulösen.

Somit ist die Kartenverteilung klar. Der Spieler hinter dem AS führt die drei verbleibenden Trumpf und den Karo König. Der AS muss also die Karo 10 abspielen und anschließend mit der Trumpf 9 vom Stich gehen. Danach hat er die berüchtigte Gabel und bekommt den Rest. Da die Gegenpartei bis dahin erst 34 Augen liegen hat, bleibt sie bei 49 Augen stehen.

02.11.2012 05:54

drexel

null ouvert, drücke 2 pik, HE 8 ausspiel

02.11.2012 14:12

Team-Euroskat

@drexel

VH hätte mit der Findung sicher Nullouvert gespielt, da hast Du recht. Aber er hatte auf die 18 von MH gepasst.

VG

Matthias