Thema: Nachwuchs fehlt, warum ?
25.07.2014 14:22
Dackeltrixi
Der Nachwuchs fehlt. Das ist Fakt
woran könnte es liegen ?
Skat ist schwieriger zu erlernen - im Gegensatz zu Poker usw., Skat setzt außerdem auch im allgemeinen eine gewisse Intelligenz voraus.
Trotzdem haben wir uns das angetan und Generationen vor uns ebenfalls. Poker gibt es auch schon seit ewigen Zeiten.
Woran liegts also, daß Poker beliebter als Skat geworden ist ?
Ich finde es liegt inzwischen an der Einstellung. Früher haben wir und unsere Altvorderen Skat gespielt um Spaß und Unterhaltung zu haben. Unterhaltung ist hier im ursprünglichen Sinne gemeint und nicht um endlose Debatten über verlorene oder gewonnene Spiele zu führen. Die Kneipen waren früher mehr als voll, wenn Preisskat angesagt war. Das lag größtenteils daran, daß viele sich dabei gedanklich ausgetauscht haben : "Ach, wie gehts Dir denn ?" "Was machen die Kinder?" "Haste schon gehört Susi hat jetzt einen Neuen", Wer bist Du denn ?" usw. Man hat sich eben da auch kennen und schätzen gelernt.
Ob man nun da gewonnen hat oder nicht war doch Nebensache! Mein Opa kam öfters mit einer sauren Gurke nach Hause und war trotzdem total glücklich und ging das nächstemal selbstverständlich wieder hin.
Das ist Heute irgendwie auf der Strecke geblieben. Ich höre da öfters Sätze wie : "Ich spiele um zu gewinnen !" und immer weniger "Hauptsache ich bin dabei, das ist mir das wichtigste! " Es gibt Sie noch, diejenigen die aus Geselligkeit spielen. Lassen wir die bloß nicht aussterben !
Kommen wir da wieder hin, wo es Spaß macht am Tisch zu sitzen dann wird sich auch der Verlierer mit einem lächeln im Gesicht verabschieden. Der Gewinner sich mit einem bescheidenen : "Danke, war eine nette Runde" (und dies nicht nur ironisch vor sich hinnörgelt)........ dann kommt auch der Nachwuchs wieder zahlreicher, dessen bin ich mir absolut sicher.
Back to the roots
LG Ingolf
P.S. ich habe diese Gedanken erst in der falschen Rubrik unter " Änderungen im Turnier .... " gesetzt sorry dort bitte einfach vergessen.
26.07.2014 00:00
Welfenprinz
schön, dass sich jemand Gedanken macht, aber back to the roots, ist der falsche Ansatz, denn da dümpeln wir seit Jahren rum.
Die Öffentlichkeitsarbeit ist bei beiden Verbänden unter aller Sau, hier bedarf es dringend professioneller Unterstützung. Das Medium Internet wird so gut wie gar nicht genutzt, die HPs der meissten Vereine werden nicht gepflegt, als Besucher hat man nach 3 Vereinen gar keine Lust mehr, sich den 4. anzuschauen. Die Verbandseiten sind allesamt auch nicht sehr einladend, selten aktuell und im Design aus dem letzen Jahrtausend. (zumindest DSkV)
Mit bach to the roots lässt sich das angegraute Image gewiss nicht ablegen, die Zeit der sonntäglichen Kneipenstammtische ist nun mal leider vorbei.
Preisskate werden nach wie vor gut besucht, nur ist das Durchschnittsalter hier bei 70.
Im Ansatz gibt es ja gute Überlegungen zur Nachwuchsförderung, leider ist die so zeitintensiv, das es von Berufstätigen kaum zu wuppen ist, also muss das Interesse anderweitig geweckt werden. Außerdem fehlt uns die mittlere Generation, zwischen 20 und 45 Jahren, da scheint sich in den Verbänden niemand Gedanken drum zu machen.
Ich arbeite hier gerade an einer Idee, wenn sie spruchreif ist, werde ich es hier mal zur Diskussion stellen.
26.07.2014 01:49
Timo84
Moin Ingolf!
Muss ich dir recht geben, bin ja nun noch ein sehr junger Spieler , und hab es mir bis auf die grundregeln echt selber beigebracht.
In meinem alter und Freundeskreis gibt es leider keinen einzigen der das Skatspiel überhaupt im Ansatz kennt. Wenn ich mal Frage, hör ich immer nur, das ist doch nen Kartenspiel oder. Aber gespielt haben sie es noch nie.
Dann sag ich immer ist auch nicht wie mau mau oder poker von jetzt auf gleich zu lernen.
Man kann verdammt viel Spaß am tisch haben, denk an unsere serie, mit Gisi, in Berlin.
Aber ich denke auchm das es irgendwie in die wege geleitet werden muss, auch jüngere spieler an den Skat zu bringen, sonst stirbt dieser schöne Sport irgendwann leider aus.
Gruß Timo
27.07.2014 11:48
elger44
Mal einen kurzen Kommentar von mir dazu,
auch wenn ich selten in letzter zeit bei Euroskat bin, ich muß sagen bei mir im verein wird auch jugendarbeit groß geschreieben, wir haben ein durchschnittsalter von unter 50 jahren und sind weiter bemüht unseren nachwuchs ranzu züchten ..... grins, so spielt beispielsweise eine 25 jährige in der 1. damenbundesliga mit,
da ich gerade im urlaub mit meinem enkel bin ( 10 jahre ) und ich zeit habe bin ich dabei im die grundregeln beizubringen, natürlich auch immer mit beispielen und nicht einfach trocken,
weiterhin allzeit gut blatt wünscht Elke
20.09.2014 20:06
Faules
wir habens unseren kindern an einem sonntagmorgen gelernt, weil uns immer der 3. mann gefehlt hat
unser sohn war 11 und die tochter 18, sie waren so begeistert und der sohn kanns jetzt besser als ich.......
20.09.2014 21:02
DerGruene
solltet skat auf whatsApp portieren zwar sinn los wie diese gesammte tread...... wurde schon so oft hier gepostet und.... nix
30.11.2014 09:39
saddl
hallo auch unser verein (mein job)ist bemüht jugend zu aktivieren.ich habe bei 7 schulen vorgesprochen zwecks skat ag.in allen 7 schulen wäre es (nach überzeugungsarbeit bei der schulleitung) möglich gewesen.leider war an 6 schulen seitens der schüler kein interesse vorhanden.an 1 schule haben wir die ag.vor 4 wochen mit 3 teilnehmern gestartet.jetzt sinds 5 teilnehmer u.wir hoffen dass es mehr wird.es ist sehr schwer die heutige jugend für skat zu begeistern da das freizeitangebot riesig ist.wünsche allzeit gb gruss saddl (herbert)
30.11.2014 22:14
elger44
da muß ich dir recht geben saddl, seit dem wir ein neues spiellokal haben ( nachbarschaftshaus ) klappt es besser, z.z. haben wir 14 kinder zwischen 8 - 14 jahren, mal schauen, wie es weitergeht,
der einsatz von älteren spielern ist dabei wirklich sehr wertvoll und ich opfere gern meine freizeit für die kids, wenn in allen vereinen propaganda betrieben würde und einsatzbereitschft gezeigt wird, klappt es auch mit dem nachwuchs,
allzeit gut blatt elke
01.12.2014 11:23
grantl
Zu Dackeltrixis Beitrag füge ich noch hinzu:
Im Regelwerk des DSKV steht:
"Jede Bemerkung,Mimik oder Gestik,die den Spielverlauf eines Spiels beeinflussen,führen zum sofortigen Spielverlust.
Man hat wohl vergessen zu erwähnn,daß das Atmen noch erlaubt ist.
Allein durch diese Bestimmung haben 6 Mitglieder unseren Club verlassen.
Begründung:"Wir wollen uns unterhalten und nicht den Stress des Alltags beim Skat fortsetzen.
Unter diesen Umständen ist es unmöglich,in der bayerischen Hochburg "Schafkopfen" und "Watten" noch einen ernsthaften Interessenten für das Skatspiel zu finden.
(Wer die Gaudi beim Schafkopf kennt,weiß,wovon ich rede,)
Bei unseren EM sind inzwischen schon mehr Seniorenteilnehmer als "Normale" Spieler und der Trend geht weiter in diese Richtung.
Bei den Junioren höre ich oft:"Ich spiele lieber im Internet,da wird man nicht angeschnauzt,gemaßregelt und ausgelacht.
Leider lassen sich diese Unarten bei den Skatern trotz An-und Abmahnungen nicht abstellen.
Also bleiben wir gezählten Aufrechten weiterhin unter uns,spielen Skat ohne Mimik und Gestik und grinsen bei gegebenem Anlaß nur heimlich in uns hinein.
In diesem Sinne weiterhin "Gut Blatt"
grantl
06.01.2015 17:40
PLAYERDELETED
Ich gebe jetzt auch mal meinen Senf ab. Ich zähle mich noch zu den "Jungen" mit 30 Jahren.
Ich habe mit 12 Jahren von Oma, Opa und meinem Vater das Skat spielen gelernt. Erst Pfennige gestapelt und dann mal die Karten gehalten. Irgendwann konnte ich dann sogar schon reizen. Als ich dann richtig spielen konnte bzw Karten schmeißen konnte, brüllte mein Opa mich an und machte mich runter. Da war ich 15. Habe dann die Lust am Skat verloren.
Irgendwann wurde ich dazu gerufen weil der dritte Mann fehlte. Ab da ging es dann Berg auf mit mir.
Ich spielte dann dann ab meinem 16 Lebensjahr immer den gleichen schlechten Skat. Hatte immer die Sprüche von meinen "Lehrmeistern" im Kopf und wollte keine Fehler machen. "Dem Feinde lang, dem Freunde Blank" usw. Ihr kennt die ja.
2012 schenkte ich meinem Papa eine Reise nach Altenburg zur Skatolympiade. Drei Tage nur Skat zocken. Für mich eher uninteressant. Ich als Ammateur, was noch übertrieben ist, auf einem Skatturnier. Wow!
Die Erlebnisse dort waren beeindruckend. Ich war total aufgeregt und hätte fast meine Karten fallen lassen vor nervosität. Sogar mit einer echten Skatweltmeisterin saß ich am Tisch. Mit der Alex.
Ich hab ja damit gerechnet, dass mir jemand bei einem Fehler den Kopf ab haut.
Aaaaaaber... Dem war nicht so. Kein meckern, kein schimpfen. Sogar Tips habe ich bekommen.
In drei Tagen habe ich mehr über Skat gelernt und nette Leute kennengelernt als in meiner 16 Jährigen Skat Laufbahn davor. Dort hab ich auch Rosita und Euroskat kennengelernt.
Nun bin ich mit 30 Jahren kein sehr schlechter, sondern nur noch ein schlechter Skatspieler!
In diesem Sinne Gut Blatt!
Euer Dominik